Der beliebte Urlaubsort und Fischerort Garda.
Am Ostufer des Gardasee befindet sich die beliebte und venezianisch geprägte Stadt Garda. Das venezianische Stadtbild wird von zwei mächtigen Stadttoren begrenzt. Dahinter erwartet Sie eine bemerkenswerte Altstadt mit unzähligen Geschäften, Cafes, Bars, Restaurants und Eisdielen.
Südlich von Garda erhebt sich auf dem ca. 300 Meter hohen Tafelberg Rocca di Garda, die Ruine der frühmittelalterlichen Burg Rocca. Sie befindet sich rund 310 m über dem See. Die Ruine erreichen Sie vom Ortszentrum nach einen ca. einstündigen Fußmarsch. Ihr Ursprung geht bis in die keltische Zeit zurück. Damals stand hier ein Heiligtum. Die erste Burg, so vermuten es die Historiker, wurde von den Ostgoten errichtet. Zur Zeit Karl des Großen gründete man die Grafschaft Garda, deren Regierungssitz die Burg war. Sie umfasste das gesamte Seegebiet.
Das Wort Garda leitete sich von Wächter ab. Vermutlich war die Burg Rocca als Wächter über den Benacus gemeint. Im 10. Jahrhundert ereignete sich auf der Burg die tragische Geschichte der Adelheid. Ihr Unheil ging als der Gang nach Kanossa in die Geschichte ein. Nachdem ihr Mann König Lothar aus der Orovence vertorben war, verschleppte Berengar II sie auf die Burg. Hier wollte er sie ehelichen. Sie aber widersetzte sich dem Zudringling. Mit der Hilfe eines Mönches und eines Fischers gelang ihr die Flucht nach Canossa. Einige Jahre später heiratete Sie hier Otto den Grossen. Soviel zur Geschichte der Burg.
Im Mittelalter hatten die Scalier Garda erobert. Die Burg verlor aber an Bedeutung und wurde im 16.Jahrhundert fast vollständig zerstört. Heute liegt der ehemalige Fischerort an den Füssen der Ruine. Ein Ausflug auf die Burg lohnt sich. Die Aussicht auf den Gardasee ist unvergleichlich.
Auf dem Zwillingsberg des Tafelberges, steht das Kamaldulenser-Kloster Eremo di Monte San Giorgio. Es wurde im 17. Jahrhundert erbaut und kann besichtigt werden.
Besonders idyllisch ist es in Garda am kleinen Fischerhafen. Trotz zunehmenden Tourismus gibt es hier immer noch einige Fischer. In den kleinen typischen Lokalen, kann man ausgezeichnet fangfrischen Fisch essen und dabei dem treiben der Fischer zuschauen.
Nahe des Hafens befindet sich eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Ortes. Der gotische Palazzo dei Capitani aus dem 15. Jahrhundert. Es ist ein Meisterstück venezianischer Baukunst. Damals reichte das Hafenbecken bis an den Palazzo. Ebenfalls in Hafennähe befindet sich der Palazzo Carlotti, mit 5 sehenswerten Arkaden im Untergeschoss.
Eine der schönsten Adelssitze entlang des Sees ist die schlossähnliche Villa Abertini. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und befindet sich am nördlichen Ortsausgang. Sie gehört zu den Kunstschätzen von Garda. Die Fassade des Gebäudes ist mit Zinnen und Türmen geschmückt. Sehenswert ist auch der liebevoll angelegten Park.
Ebenfalls sehenswert ist der Palazzo Losa an der Uferfront mit seinen wunderschönen Arkaden. Dieser Palazzo wurde einst nach Plänen von Sanmicheli erbaut.
Bei einem Besuch in Garda sollte man es nicht verpassen, die barocke Pfarrkirche Santa Maria Maggiore zu besichtigen. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Ein Highlight ist das Altarbild des Veronesers Palma il Giovane. Die Kirche befindet sich nahe des südlichen Stadttors.
Das ehemalige Fischerdorf Garda ist auch wegen seiner kuriosen Veranstaltungen, die eng mit der Fischertraditionen verbunden sind bekannt. Jedes Jahr an Maria Himmelfahrt findet der "Palio delle Contrade" (Wettkampf zwischen den Weilern) statt. Ein Fischerwettbewerb in traditionellen Ruderbooten. Im Juli gibt es das "Sardellata al Pal delVo" (Sardinenessen). Es ist ein romantisches Event inmitten des Gardasee - ein Abendessen bei Mondschein auf einem Boot.
Von Garda aus kann man eine Exkursion zum Monte Luppia machen. Der ca. 416 Meter hohe Berg liegt im Norden der Bucht von Garda. Dort sind viele der für die Monte-Baldo-Region typischen prähistorischen Felszeichnungen zu bestaunen. Ein Ausflug in die Ortschaft Costermano lohnt sich. Dort steht die venezianische Villa Pellegrini in Castion, aus dem Jahre 1760. Diese Villa wurde einst auf den Resten einer Villa aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Ebenfalls nahe der Ortschaft Costermano, sind die Überreste der antiken Siedlung San Verolo und einer schönen romanischen Kirche. Die Wallfahrtskirche Madonna del Soccorso in Marciaga stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der Sage nach wurde die Kirche seinerzeit von einem kleinen Hirten errichtet, nachdem ihm an dieser Stelle die Madonna erschienen war.