Die römische Zeit von Brescia.
Ein Blick in die Römische Epoche durch das Forum Romanum und mehr
Die Stadt Brescia, im Norden Italiens gelegen, birgt in ihren historischen Schätzen eine reiche römische Vergangenheit. Eine Schlüsselstelle, um in diese faszinierende Ära einzutauchen, ist das Forum Romanum, das sich als bedeutender Abschluss des Decumanus präsentiert.
Das Forum Romanum, einst ein zentraler Marktplatz und Handelszentrum, erstreckte sich über eine Fläche von etwa 40 x 120 Metern. Es wurde von Laubengängen umgeben, in denen zahlreiche Läden florierten. Am südlichen Ende schloss die imposante Basilika als antikes Tribunal das Forum ab. Die Größe dieser Anlage zeugt von der historischen Bedeutung der Siedlung.
Das Herz des Forums schlug im Kapitolischen Tempel aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, dessen Überreste bei Ausgrabungen ans Licht kamen. Teile des Tempels waren prachtvoll aus Marmor gefertigt, und eine von fünf korinthischen Säulen getragene Vorhalle zeugte von seiner erhabenen Architektur. Im Inneren fand man Altäre, und im hinteren Teil befand sich das Fundament für die Götterstatue. Ein herausragendes Fundstück war der Torso einer über 4 Meter hohen Marmorstatue, vermutlich Jupiter Ottimo Massimo Capitolino darstellend. Im Mittelalter wurde der Tempel abgerissen, bis Ausgrabungen im 19. Jahrhundert ihn wieder ans Tageslicht brachten.
Neben dem Tempel steht die Bronzestatue Vittoria Alata, deren Ursprung rätselhaft ist. Es wird angenommen, dass es sich um eine Darstellung der Aphrodite aus dem 3. Jahrhundert vor Christus handelt. Die Statue, heute das Wahrzeichen der Stadt, befindet sich im Museum Santa Giulia.
Östlich des Tempels erstreckt sich die Ausgrabungsstätte des antiken Theaters Theatro Romana, wahrscheinlich im 1. Jahrhundert nach Christus erbaut. Obwohl nicht vollständig ausgegraben, war es bis ins 12. Jahrhundert in Betrieb. Die Stadt Brescia wurde von gut erhaltene Stadtmauern umgeben, die bis heute sichtbar sind.
Das Museum Santa Giulia, in einem liebevoll restaurierten Benediktinerkloster aus dem 8. Jahrhundert untergebracht, bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte. Hier sind prächtige Statuen, Mosaikfußböden und Säulen ausgestellt. Das Desideriuskreuz und die Lypsanothek, ein Reliquienschrein aus Elfenbein, gelten als Schätze des Museums.
Die Basilika San Salvatore, die älteste der drei Kirchen im Kloster, wurde im 9. Jahrhundert auf den Ruinen der Römerzeit errichtet. Im 15. Jahrhundert erweiterte man den Bau um die Doppelkirche S. Maria Solario und Santa Giulia. Die Kirche S. Maria Solario beherbergt den kostbaren Klosterschatz.
Mit über 12.000 Exponaten auf mehr als 14.000 Quadratmetern ist das Museum Santa Giulia das größte Museum von Brescia. Die Ausstellung erstreckt sich über drei Kirchen und drei Kreuzgänge, darunter die Basilika San Salvatore, und bietet ein architektonisch beeindruckendes Ambiente für eine Zeitreise durch die Geschichte der Stadt.
