Die Stadt Malcesine am Fusse des Monte Baldo
Einer der schönsten und bekanntesten Orte ist Malcesine, auch die Perle des Gardasee genannt. Die Ortschaft befindet sich am Ostufer des Sees.
Die Stadt hat eine bezaubernde und mittelalterliche Altstadt. Hier befinden sich die vielen engen Gassen mit Lokalen und Geschäften. Leider ist die Stadt sehr vom Tourismus dominiert. Die Altstadt ist in den Sommermonaten meist überfüllt. Die Parkplatzsuche wird dann zum Geduldsspiel.
Der alte Ortskern wird von der mittelalterlichen Burg überragt. Sie befindet sich auf einem Felsvorsprung direkt am Ufer des Sees und thront auf einem Kalkfelsen. Von ihrem Wachturm aus hat man einen fantastischen Blick über den Ort und Teile des Gardasee. Auf seiner berühmten Italienreise machte Goethe 1786 halt in Malcesine. Goethe war einst von diesem Bauwerk so begeistert, dass er sie skizzierte und beschrieb. Seine Aufzeichnungen brachten dem Ort besonderen literarischen Ruhm. Ihm zu Ehren stellte man eine Büste in der Burg auf, errichtete ein kleines Museum und brachte eine Gedenktafel nahe des idyllischen Hafens an.
Der Burgfelsen, so haben es Ausgrabungen bewiesen, war schon seit der Römerzeit besiedelt. Eine erste Burg soll hier bereits Ende des 6 Jahrhundert von den Langobarden errichtet worden sein. Südlich der Altstadt beginnt die Uferpromenade. Sie ist von mediterranen und subtropischen Pflanzen gesäumt. Sie lädt zu einen wunderbaren Spaziergang zur Halbinsel Val di Sogno ein.
Ein absolutes Muss ist der ehemalige Gouverneurssitz. Der Palazzo dei Capitani stammt aus dem 15. Jahrhundert. Zu seinen Sehenswürdigkeiten gehört unter anderem der Palmengarten, direkt am See. Hier befindet sich die Anlegestelle der Barke des Capitani. Die dem See zugewandte Seite zeigt den typisch venezianischen Baustil. Einige Räume, der Garten und der Innenhof sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein weiteres Highlight ist die gut erhaltene Scaligerburg Castello Scaligeo, welche man von der Stadt aus, über das Sarazenentor erreichen kann.
Sie besteht aus 3 Höfen, die über Treppen und Rampen verbunden sind. Im untersten Hof befindet sich der Palazzo Inferiore von 1620. Heute beheimatet der Palast zwei Naturkundemuseen. Im 2. Hof, in einer ehemaligen Pulverkammer ist das Goethemuseum untergebracht. Im dritten Hof befindet sich die eigentliche Burg, mit gut erhaltenen Wandmalereien und einer Zisterne. Der Saal im ersten Stock, wird heute als Kongressaal oder Ausstellungsraum genutzt. Die Räume des Erdgeschosses beherbergen ein Fischereimuseum.
Ein bemerkenswertes Gotteshaus ist die Barokkirche Santo Stefano. Sie stammt von Anfang des 18. Jahrhunderts und befindet sich über dem alten Ortskern. Besonders Sehenswert ist das Altarbild, welches die Grablegung zeigt.
Von Malcesine aus besteht die Möglichkeit zu einem Ausflug auf dem Monte Baldo. Innerhalb von wenigen Minuten erreicht man mit der Seilbahn die Bergstation Bocca Tratto Spino (Höhenunterschied ca. 1650 m). Von hier verlaufen wunderschöne Wanderwege. Oder genießen Sie die herrliche Aussicht auf das bunte Treiben des Gardasee.
Ein besonderer Ausflug von Malcesine: Schippern Sie mit dem Schiff in das gegenüberliegende Limone. Von Fahrten während des Hochsommers raten wir ab. Schiffe und Limone sind hoffnungslos überfüllt.
Beliebt ist das Revier rund um Malcesine bei Seglern und Surfern wegen der perfekten Windbedingungen. Clubs und Schulen stehen Champions und Anfängern zur Seite.